Familienunternehmer warnen vor fataler Steuerwirkung

von Eben-Worlée: „Das ist eine Anleitung zu fiskaler Sterbehilfe.“

Die Wirtschaftsweisen raten der Bundesregierung den Spitzensteuersatz für Gutverdienende anzuheben.

„Die Einkommensteuer ist die Steuer des Mittelstands, denn sie ist die Unternehmenssteuer der Personengesellschaften. Nicht allein gutverdienende Angestellte und Beamte werden durch sie besteuert, sondern auch die Zigtausenden von Unternehmern, die gerade verzweifelt versuchen, ihre Firmen und damit Hunderttausende ihrer Arbeitsplätze durch die Energiekrise zu retten. Der Vorschlag der Wirtschaftsweisen, gerade jetzt den Mittelstand höher zu besteuern, ist eine Anleitung zur fiskalen Sterbehilfe. Bei vielen Unternehmen ist die Situation bereits so dramatisch, insbesondere bei denen, die von den enormen Energiepreisen extrem betroffen sind, dass ihnen jede steuerliche Zusatzlast das Genick brechen würde.
 
Jede zusätzliche Abgabe vergrößert den Standortnachteil Deutschlands. Die Steuern und Energiepreise für Unternehmen betragen beispielsweise in den USA nur einen Bruchteil der unsrigen. Für viele Familienunternehmer wäre es betriebswirtschaftlich weitaus klüger, ihre Produktion ins Ausland zu retten. Viele Unternehmer kämpfen bislang dennoch zäh darum hierzubleiben, auch um ihren Mitarbeitern die Jobs als Lebensgrundlage nicht zu entziehen. Je mehr Belastungen einem Unternehmer aber auferlegt werden, desto eher bricht sein Durchhaltewille.
 
Starke Schultern tragen in Deutschland so viel mehr als Schwache. Das Prinzip ist richtig, aber es darf nicht überlastet werden. Die oberen zehn Prozent der Steuerpflichtigen schultern schon jetzt 56 Prozent des gesamten Einkommensteueraufkommens. Wer so sehr an der Steuerschraube dreht, dass den Betrieben die Luft wegbleibt, um Investitionen zu tätigen und Arbeitsplätze zu schaffen, muss damit rechnen, dass es mit den Steuereinnahmen mittel- und langfristig rapide bergab geht.“