Blick nach innen! Einfach machen (3/3)

Blick nach innen! Einfach machen (3/3)

Marie-Christine Ostermann ist seit 2023 Präsidentin unseres Verbandes DIE FAMILIENUNTERNEHMER. Sie gestaltet gerade die Gegenwart und Zukunft unseres Verbandes. Anlässlich des Verbandsjubiläums hat sie uns das Interview gegeben.

Wie stehen Sie emotional zum Verband?

Der Verband ist meine Heimat. Ich bin damit aufgewachsen. Schon als Kind wurde ich vor 40 Jahren mit auf Veranstaltungen genommen, weil mein Vater in den 1980er Bundesvorsitzender der Jungen Unternehmer war.

Warum sind Sie dem Verband ursprünglich beigetreten?

Mein Vater riet mir bei meinem Einstieg in unser Familienunternehmen: „Such dir ein Netzwerk an Gleichgesinnten, die deine Sprache sprechen und dich auf deinem zukünftigen Weg begleiten werden. Gemeinsam ist es immer einfacher als allein.“ Diesen Rat habe ich beherzigt und bin im Jahr 2005 dem Verband beigetreten. Der Austausch mit den anderen Nachfolgern hat mir viel Rückhalt und Inspiration gegeben.

Was stimmt sie zuversichtlich für die Zukunft der Familienunternehmen?

Mein eigenes Familienunternehmen wurde von meinen Urgroßeltern vor 101 Jahren in schwierigsten Zeiten mit staatlichen Schuldenbergen, Hyperinflation und politischem Chaos gegründet und hat seitdem Krieg, Zerstörung und Krisen gemeistert. Familienunternehmen sind in der Regel sehr resilient, weil sie sich verantwortungsbewusst verhalten und langfristig denken und handeln. Das gibt mir sehr viel Zuversicht für die Zukunft der Familienunternehmen in Deutschland.

Und worin sehen Sie die großen Herausforderungen für Familienunternehmer?

Es gibt so viele Baustellen. Wir brauchen endlich bezahlbare Steuern und Sozialabgaben, zuverlässige und zukunftsfähige bezahlbare Energie, moderne und intakte Infrastruktur, genügend Wohnraum, ein modernes Bildungssystem, weniger Bürokratie. Ansonsten droht eine Deindustrialisierung und die Folgen wären verheerend: Wirtschaftlicher Abstieg und gesellschaftspolitische Instabilität.

Was macht sie trotz allem zuversichtlich für den Standort Deutschland?

Ich bin davon überzeugt, dass unsere Demokratie das beste politische System ist und die soziale Marktwirtschaft das beste wirtschaftspolitische System. Ich denke, dass sich am Ende beides durchsetzen wird, denn nur so werden Menschenrechte geschützt und Freiheit und Wohlstand für die Gesellschaft, die Unternehmen und unser Land gewahrt.

Niemand kann es sich heute noch leisten, politisch abstinent zu sein, auch die Hidden Champions nicht.

 

DIE FAMILIENUNTERNEHMER feiern in diesem Jahr ihr 75-jähriges Jubiläum. Wie sehen sie die Zukunft des Verbands? 

Wir Familienunternehmer brauchen nicht nur ein persönliches, sondern auch ein politisches Netzwerk. Niemand kann es sich heute noch leisten, politisch abstinent zu sein, auch die Hidden Champions nicht. Es muss und wird eine Interessenvertretung geben, die für die Grundsätze Freiheit, Eigentum, Wettbewerb und Verantwortung streitet. Und das werden weiterhin DIE FAMILIENUNTERNEHMER sein. Da bin ich mir sicher.

Was gibt Ihnen persönlich in schwierigen Zeiten Zuversicht?

Ich habe vor langer Zeit die Entscheidung für mich getroffen, grundsätzlich optimistisch zu sein, egal was kommt. Die lange Geschichte unseres Unternehmens hat mir gezeigt, dass wir schwierigste und schlimmste Zeiten beständig meistern können, wenn wir uns nicht unterkriegen lassen.

Zur Person

Marie-Christine Ostermann

Geschäftsführende Gesellschafterin der Rullko Großeinkauf GmbH & Co. KG

 

Das Unternehmen

Rullko Großeinkauf GmbH & Co. KG

Branche: Lebensmittelgroßhandel
Gründungsjahr: 1923
Mitarbeiterzahl: ca. 150
Umsatz: ca. 80 Millonen 

 


 
Partner
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Die Stimme der Familienunternehmer