Historie

Seit 75 Jahren: Unternehmertum für Deutschland

Eine Erfolgsgeschichte

Wer sind wir? Wo kommen wir her? Was wollen wir? Und, was haben wir alles schon erreicht? Hier erfahren Sie mehr über die Geschichte unseres Verbandes.

 

»Verspielen wir unsere Zukunft?«

Das Zeitalter der sozial-liberalen Koalition

Regierungswechsel und Verhältnis zur sozial-liberalen Koalition

Der Regierungswechsel von 1969 zur sozial-liberalen Koalition bedeutet für die Unternehmer einen tiefen politischen Einschnitt. Nach einem ersten Schock stellt sich die ASU zwar kämpferisch gegen die ›sozialistischen‹ Experimente der neuen Regierung, lehnt aber Reformen nicht grundsätzlich ab: »Die ASU sieht nicht – wie z. T. der BDA und der BDI – in der Ablehnung aller gesellschaftspolitischen Reformen das Heil, sondern fordert ständig dazu auf, daß die Unternehmer ihre Aufgaben und Stellung in der Gesellschaft neu überdenken und sich mit der Kritik am Unternehmertum öffentlich auseinandersetzen.« Aus einem Briefing des Bundeskanzleramts für Willy Brandt, 1973

Die Bemühungen der ASU um die Marktwirtschaft werden anerkannt:

»Die ASU verfolgt keine irgendwie geartete ›Mittelstandsideologie‹. Sie setzt sich vielmehr offensiv für die Erhaltung und Einhaltung marktwirtschaftlicher Prinzipien ein (Leistungswettbewerb, Absage an Subventionswirtschaft).« Aus einem internen Vermerk Bundespräsidialamt für Karl Carstens, 1980

Bundeskanzler Willy Brandt lädt den ASU-Vorsitzenden Wolfgang Herion mehrfach zum Gespräch ein, hier 1973 in Bonn. Herion setzt sich dabei für eine Stabilitätspolitik ein, auch wenn diese den mittelständischen Unternehmen Opfer abverlange. Das macht Herion auch gegenüber seinen Verbandskollegen deutlich: »Wer sich in den ›goldenen Jahren‹ daran gewöhnt hat, seinen Beruf vor allem als Verwalter, als Verteiler zu sehen, wird umdenken müssen, wenn seine Überlebenschancen nicht auf Null sinken sollen.« Wolfgang Herion, Jahresversammlung 1977

Das ASU-Haus in Bonn

Bis Anfang der 1970er Jahre befindet sich die Geschäftsstelle der ASU in gemieteten Räumlichkeiten. Zum 25-jährigen Jubiläum 1974 bezieht die ASU ein Haus in Bad Godesberg – bis 1990 Zentrale der Verbandsarbeit.

Auseinandersetzung mit dem DGB

»Was will der DGB?« fragt die ASU anlässlich der Verabschiedung eines neuen Grundsatzprogramms des Gewerkschaftsbundes (1981). Die Antwort aus Sicht der ASU: Der DGB schürt den Klassenkampf, will die Soziale Marktwirtschaft abschaffen und gefährdet den Rechtsstaat. Den Aktivitäten des DGB stellt die ASU immer wieder eigene Aktionen entgegen.

Trotzdem bemüht die ASU sich, mit der Gewerkschaft im Gespräch zu bleiben und plant eine gemeinsame Veranstaltung zum Thema »Grundsätze einer zeitgemäßen Sozialpolitik «. Statt im Ideologisch-Grundsätzlichen zu verharren, möchte die ASU mit praktischen Ergebnissen aus der Diskussion gehen. Die Veranstaltung wird aber seitens des DGB abgesagt.

Jahre später findet man doch noch zusammen: 1992 besucht der DGB-Vorsitzende Heinz-Werner Meyer eine Klausurtagung des ASU-Vorstandes in Dortmund. Nach ausführlicher Diskussion geht man in gutem Einvernehmen auseinander.

Die ›Ölkrise‹ betrifft auch die ASU-Mitglieder. Rückblickend zieht die ASU allerdings positive Lehren aus dem ›Ölpreisschock‹:

Der zwangsweise sparsame Umgang mit Energie führe zur Schonung von Energiereserven, biete die Chance, ökologische Probleme zu verringern und ein Betätigungsfeld in der Entwicklung und dem Einsatz neuer Technologien. »Der entscheidende Grund der heutigen Probleme ist ein anderer: Es ist die laufende, hausgemachte Überforderung unserer Möglichkeiten, das Leben über unsere Verhältnisse. « Martin Leicht, ASU-Kundgebung 1981

 

 
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