Rückblicke

Regionalkreis: Mittelrhein

Frühjahrsempfang

Es war keine frohe Botschaft, die Prof. Manuel Frondel vom Rheinisch westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) den zahlreich erschienen Gästen des Frühjahrsempfangs von Die Familienunternehmer - ASU und Die Jungen Unternehmer - BJU übermittelte: Die Energiewende wird per Saldo zu deutlich erhöhten Stromkosten führen. Wesentliche Ursache hierfür ist der Kosten-Tsunami, der allein durch die überhöhte Förderung der Solarenergie ausgelöst wurde und der selbst mit den jüngsten Einschnitten bei der Subventionierung nicht mehr zu bremsen ist.

In seiner Analyse verdeutlichte Prof. Frondel weiterhin, dass der erforderliche verstärkte Netzausbau, die notwendigen Investitionen in grundlastfähige Gas- und Kohlkraftwerke und die hiermit verbundenen Subventionen zur Finanzierung der Leerkapazitäten zur weiteren Verteuerung der Energiepreise führen wird. Eine volkswirtschaftlich unsinnige Entwicklung entsteht seiner Ansicht zufolge auch aus dem zunehmenden Wettbewerb der Solarenergie und der durch Windkraft gewonnenen Energie, da die erhöhten Investitionen in beide Formen der erneuerbaren Energien voraussichtlich bereit 2014 zu einem ungleichen Wettbewerb führen wird. Da Solarenergie bei Überschuss nicht so ohne weiteres abgeschaltet werden kann, wird zwangläufig die Windenergie abgeschaltet werden müssen. Damit wird die mit Abstand teuerste Form der Energiegewinnung bevorzugt, was wiederum zu Kostenbelastungen führen wird.

Trotz dieser wenig erfreulichen Prognose unterstrich Herr Dr. Karl Tack die Forderungen der Familienunternehmer, dass die Energiestrategie der Bundesregierung eine ordnungspolitische Handschrift erkennen lassen sollte und die Energiekosten zu keinem weiteren Wettbewerbsnachteil für Unternehmen am Standort Deutschland führen dürften. Inwieweit Initiativen im Bereich Energieeffizienz einen wesentlichen Beitrag zur Kostendämpfung leisten können, wird allerdings erst die Zukunft zeigen können.