Regionalkreis: Oberpfalz/Niederbayern

Rückblicke

Veranstaltung mit Prof. Dr. Günther Schmid im ASAM Hotel in Straubing

Herr Prof. Dr. Günther Schmid sprach auf Einladung des Regionalkreises Oberpfalz Niederbayern zu dem Thema „Zwischen islamischem Staat, Ukraine Krise und globalem Terror – Hintergründe und Herausforderungen für die deutsche und internationale Politik.“

Im Verlauf seiner nahezu 30-jährigen Tätigkeit, im Geschäftsbereich der Abt. 6 des Bundeskanzler- amtes, stand er inmitten des Informationskonglomerats internationaler Politik und war zudem bis 2012/2013 als Professor für Internationale Politik und Sicherheit an der Beamtenhochschule München/Berlin tätig.

Prof. Schmid legte uns in seinem hoch spannenden Vortrag anschaulich seine Einschätzung dar, wie sich unsere gewohnte bi- polare Weltordnung mit den USA auf der einen und Russland auf der anderen Seite in den letzten Jahren gewandelt hat:

1. Die Weltordnung wir multipolar und autokratischer

Weltweit zerfallen Staaten z.B. im afrikanischen und arabischen Raum oder wenden sich autokratischen Regimen (z.B. Ungarn) zu. Unsere gewohnte Stabilität der zurückliegenden 50 Jahre wird es künftig so nicht mehr geben. Wir müssen uns auf vielschichte und weltweit auftretende wirtschaftliche und politische Verwerfungen als Dauerzustand einstellen.

Die Formulierung „Welt ohne Weltordnung und ohne Weltordnungsmacht“ kennzeichnet laut Prof Dr. Schmid die Situation treffend.

2. Gewinner und Verlierer Staaten

Einige arabische und afrikanische Länder wie Syrien, Sudan, Jemen oder Tschad, die politisch und wirtschaftlich am Boden liegen, wo auch niemand mehr investiert, befinden sich in einer sehr problematischen Lage. Terrororganisationen, wie der IS oder Boko Haram , die mit dem Ziel operieren, ein Kalifat zu schaffen, können den Niedergang dieser Länder leicht beschleunigen. Die heutigen Grenzen dieser Länder sind gefährdet.

Dagegen sind die Mehrheit asiatischer Staaten, wie Indien und China, allen voran aber auch Länder wie Indonesien und Taiwan aufgrund der Bevölkerungs- und Wirtschaftsstrukturen, die großen weltwirtschaftlichen Gewinner.

3. Asien, USA , Russland und Europa

Für die USA wird die asiatische Region geopolitisch damit immer bedeutsamer. Somit wird sich das militärische Augenmerk maßgeblich Richtung Asien und weg von Europa bewegen.

Russland hingegen befindet sich in eher isolierter Situation ohne wirklichen Bündnispartner. China verfolgt eigene Prioritäten und wird für Russland ein nur bedingt belastbarer Partner sein.
Europa basiert derzeit noch auf wirtschaftlicher Stärke, wird diese jedoch bis 2050 allein aufgrund der Bevölkerungsentwicklung um 50% verlieren.

In politischer Hinsicht ist Europa gut beraten, wie gerade im Zusammenhang mit der Ukraine Krise erprobt, seine politischen Kräfte zu bündeln und sich auf die Verteidigung seiner Werte und Ethikvorstellungen zu konzentrieren. Eine Allianz von Kanzlerin Merkel und Präsident Hollande in Abstimmung mit den EU Staaten und den Bemühungen von Außenminister Steinmeier haben in kürzester Zeit zur Formierung einer gemeinsamen Position geführt, die noch vor einigen Jahren in Europa so undenkbar gewesen wäre.

In der angeregten und kontroversen anschließenden Diskussion und einem gemeinsamen Abendessen hatten alle Anwesenden ausführlich Gelegenheit diese Punkte zu diskutieren und sich weiter auszutauschen.

Wir danken Prof. Dr. Günther Schmid für seine Expertise und seine Zeit und freuen uns auf ein Wiedersehen.

Bildergalerie

Rechteinhaber der Bilder sind DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V./DIE JUNGEN UNTERNEHMER.
Die Verwendung durch Dritte ist nicht erlaubt.

Suche nach Landesbereich und Regionalkreis

 
 
 
Partner
Logo Deutsche BankLogo KPMGLogo FBNLogo EFB

Die Stimme der Familienunternehmer