33/2023 | Kanzler Scholz sieht Deutschland gut aufgestellt

33/2023 | Kanzler Scholz sieht Deutschland gut aufgestellt

Der Kanzler sieht Deutschland gut aufgestellt, dabei braucht es Milliarden, um neue Unternehmen überhaupt ins Land zu locken. Viel wichtiger und auch preiswerter wären nachhaltige Strukturreformen. Zum Beispiel bei der digitalen Verwaltung.

Kanzler Scholz sieht keinen Grund für wirtschaftliche Abstiegsängste. Schließlich sei Deutschland auf dem besten Weg, der Standort für Halbleiterindustrie in Europa zu werden. Dabei hat er anscheinend vergessen, dass die wichtigen Direktinvestitionen mit etlichen Milliarden Euro der Steuerzahler erst erkauft werden müssen. Jeder, der in der TSMC-Chipfabrik in Dresden angekündigten Arbeitsplätze, kostet sage und schreibe 2,5 Millionen Euro. Und Scholz glaubt, dass die Unternehmen nicht wegen der Subventionen nach Deutschland kommen? Weshalb denn dann? Etwa wegen des enormen Fachkräftemangels oder der hohen Energiekosten, der lahmen Digitalisierung und der erdrückenden Bürokratie?
 
Geld alleine wird diese Probleme nicht lösen. Viel effektiver wäre es, bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung im EU-Vergleich mindestens unter die Top Zehn zu kommen – nicht abgeschlagen auf Platz 18. Das würde nicht nur den Ausbau günstiger erneuerbarer Energie beschleunigen, sondern auch die Investitionsbereitschaft des Mittelstands beflügeln. Und Direktinvestoren aus dem Ausland kämen dann mit sehr viel geringeren Subventionen in unserer Land. Denn Kanzler Scholz hat Recht: Deutschland war und ist noch ein überaus erfolgreicher Wirtschaftsstandort. Und zwar insbesondere Dank seiner innovativen Unternehmer. Diese Kraft gilt es zu hebeln und nicht zu ersticken, um das Elend anschließend mit Subventionen schön zu malen.


 
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