31/2016 | Schluss mit der lukrativen Scheingewinnbesteuerung

31/2016 | Schluss mit der lukrativen Scheingewinnbesteuerung

Im Thema der Woche äußert sich Familienunternehmer-Präsident Lutz Goebel zur Scheingewinnbesteuerung.

  Nunmehr haben die den Unternehmern mit Pensionskassen auferlegten Sonderkosten aus dem vom Fiskus angesetzten steuerlichen Zinssatz endlich ein Preisschild: 20 bis 25 Mrd. Euro! Nach wie und trotz unserer wiederholten Hinweise in den letzten Monaten fingieren die Finanzämter eine Zinsrendite von 6 Prozent – so auch auf die Rückstellungen zur Deckung der betrieblichen Altersvorsorge. Das kostet die Unternehmen des Landes, wie jetzt das IW Köln recherchiert hat, pro Jahr bis zu 25 Mrd. Euro an zusätzlichen Steuern. In Zeiten (EZB-)zentralgeplanter Niedrigzinsen sind 6 Prozent Rendite unerreichbar. Der Staat besteuert also seit Jahren Scheingewinne, indem er diese ignorant festlegt. Ich habe wiederholt darauf hingewiesen: In Niedrigzins-Zeiten passt es nicht zusammen, dass der Bürger kaum noch Zinsen bekomme, der Staat aber kräftig ansetzt. Nach fast einem halben Jahrhundert mit starr 6 Prozent muss der steuerliche Zinssatz angepasst werden. Wir brauchen ein realitätsgerechtes Niveau. Zu den jetzt aufgedeckten rund 25 Mrd. aus der Besteuerung von Pensionsrückstellungen kommen übrigens weitere fast 3 Mrd. Steuereinnahmen durch die 6 Prozent Zinsen auch auf für Steuer-Nachzahlungen hinzu. Beide Extra-Kosten sind für die einzelnen Familienunternehmen nicht abzugsfähig. Wir fordern einen endlich realistischen Rechnungszins – noch vor 2017.

 
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