29/2023 | Intel und der staatlich subventionierte Fachkräfteentzug!

29/2023 | Intel und der staatlich subventionierte Fachkräfteentzug!

Zehn Milliarden Euro Subventionen für Intel-Ansiedlung in Magdeburg. Wir kritisieren das aus folgenden Gründen:

1.) Ordnungspolitisch ist es höchst fragwürdig, wenn der Staat mit viel Steuergeld große Konzerne dabei unterstützen soll, sich in bestimmten Regionen Deutschlands anzusiedeln. 
2.) Zudem ist noch offen, ob das Vorhaben überhaupt realisiert werden kann. 
3.) Ein staatlich subventionierter Fachkräfteentzug zu Lasten kleiner und mittlerer Betriebe ist abzusehen. Gut ausgebildete Fachkräfte fehlen seit Jahren überall in der deutschen Wirtschaft. Das wird auch Intel in Magdeburg zu spüren bekommen. Intel tritt mit seinem Vorhaben in einer Zeit auf den Plan, in der die Bundesregierung einiges, aber nicht alles politisch unternimmt, um die Fachkräftelücke zu schließen. Die Sorgen des Klein- und Mittelstandes vor Ort, dass ein Großkonzern wie Intel das bereits knapp vorhandene Potential an vorhandenen Fachkräften zu sich absaugen könnte, ist durchaus berechtigt. 
 
Fakt ist: Die Bundesregierung muss weitere Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung entschlossen angehen. Dazu zählt vor allem die stärkere Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die stärkere Integration von Älteren in den Arbeitsmarkt durch bessere Anreize für ein längeres Arbeiten. Ansonsten muss man sich wahrlich die Frage stellen: Ist es die Ansiedlung von Intel tatsächlich wert, dafür den eigenen Klein- und Mittelstand und damit die zentrale Wirtschaftsstruktur in Ostdeutschland zu gefährden?


 
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