25/2023 | Neue Debatte über die Erbschaftsteuer

25/2023 | Neue Debatte über die Erbschaftsteuer

CDU, CSU und SPD diskutieren über neue Steuerkonzepte. Insbesondere bei der Erbschaftsteuer müssen alle Parteien noch nachbessern.

Mit seinem bürokratischen Steuersystem und hohen Steuersätzen kann Deutschland im internationalen Wettbewerb nicht punkten. Daher ist es grundsätzlich gut, dass jetzt neue Bewegung in die Sache kommt und CDU, CSU sowie die SPD in den Wettbewerb um das beste Steuerkonzept eintreten. 
 
Doch in der Praxis hat die CDU mit ihrem Aufschlag anscheinend vorläufig den Kompass als Wirtschaftspartei verloren – fordert sie doch eine Erhöhung der Erbschaftsteuer insbesondere für Familienunternehmer, um im Gegenzug große Privatvermögen zu entlasten. Das ist kein nachhaltiges Konzept! Die CSU scheint die Nebenwirkungen dieser Forderung erkannt zu haben, will aber stattdessen die Erbschafsteuer „regionalisieren“ – die Länder sollen im Wesentlichen selbst entscheiden dürfen, wie viel Erbschaftsteuer sie erheben. Was mit Blick auf die regional unterschiedlichen Immobilienpreise zunächst sinnvoll erscheint, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Grundsteuer-Chaos 2.0, denn es droht ein großer Flickenteppich. Richtig kompliziert wäre es besonders für Familienunternehmen mit Standorten in mehreren Bundesländern. Sinnvoll dagegen ist die CSU-Forderung, die seit 2008 nicht mehr angepassten Freibeträge in der Erbschaftsteuer zu erhöhen. 
 
Man würde sich in Zukunft viele Debatten sparen, wenn man den Freibetrag direkt „auf Räder“ setzt und automatisch an die Inflation anpasst. Das wäre eine sinnvolle Ergänzung für die Steuerkonzepte aller Parteien.


 
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