Pressemitteilungen

Aktuelle Meldungen

04.10.2022

Umfrage von DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER zur Energiekrise

von Eben-Worlée: Die Aussichten sind erschreckend

Die Lage für viele Familienunternehmen durch die hohen Energiepreise ist bereits dramatisch und spitzt sich noch zu. Das ergibt eine aktuelle Umfrage unter 707 Mitgliedern der Verbände DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER.

Reinhold von Eben-Worlée, Präsident der Familienunternehmer:
„Draußen in der Fläche unserer Wirtschaft peitscht der Sturm bereits durch die Industriegebiete. Das Umfrageergebnis offenbart Erschreckendes: Die bislang von der Wirtschaft erbrachte Einsparung von 12 Prozent des Gasverbrauchs ist nicht das Resultat reiner Sparsamkeit und Effizienzsteigerungen. Ein großer Teil resultiert aus Drosselung und sogar kompletter Einstellung von Produktionen. Vor dem Hintergrund sind die Erfolgsmeldungen über gut gefüllte Gasspeicher geradezu zynisch: die sind so voll, weil die produzierende Wirtschaft immer mehr zum Stillstand kommt.“
Für fast ein Viertel (24%) der Befragten ist die Situation ihres Unternehmens durch die Energiekrise direkt existenzbedrohend bzw. eine so starke Belastung, dass ihre Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr ist.
 
Noch düsterer beurteilen die Unternehmer die Kaskadeneffekt durch fehlende Vorprodukte oder Rohstoffe, die wegen der hohen Energiekosten nicht mehr zur Verfügung stehen: Für sogar fast jeden zweiten Unternehmer (42%) ist diese indirekte Betroffenheit seines Unternehmens durch die Energiekrise existenzbedrohend bzw. so stark belastend, dass die Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr ist.
 
Im Durchschnitt lag der Kostenanstieg für Strom im September im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 173 Prozent und bei Gas bei 224 Prozent. Dies sorgt im Durchschnitt aller befragten Unternehmen nahezu für eine Verdopplung des Anteils der Energiekosten an den Gesamtkosten im Vergleich zum Jahresbeginn. Eine Belastung, die für viele Unternehmen nicht mehr betriebswirtschaftlich aufzufangen ist.
 
27 Prozent der Unternehmen reagieren kurzfristig auf die Energiekrise durch temporäre oder dauerhafte Produktionseinstellung, Verlagerung der Produktion ins Ausland oder eine Produktionsdrosselung. Über das Jahr hinaus planen sogar 48 Prozent, mit den genannten Maßnahmen zu reagieren.
 
Die Einsparungen im Gasbereich von durchschnittlich 12% seit Jahresbeginn gehen zu großen Teilen auf einen Rückgang der Betriebstätigkeit zurück und sind nicht aus einer Effizienzsteigerung beim Energieverbrauch entstanden.
 
Auch der Blick nach vorne ist dramatisch.
 
Zwar haben knapp die Hälfte der Befragten abgesicherte Preise über Energielieferverträge, die sich im Durchschnitt auf Zweidrittel des Energiebedarfs beziehen. Doch für mehr als jedes dritte Unternehmen (36 %) laufen diese Verträge innerhalb der nächsten 6 Monate aus, für jedes fünfte Unternehmen (22%) sogar schon bis Jahresende.
Sowohl für Gas als auch Strom bekommen bereits jetzt schon 13 Prozent keine neuen Verträge mehr.
 
Für 39% (Strom) bzw. 45% (Gas) sind die Konditionen in neuen Verträgen kurz bis mittelfristig nicht mehr tragbar.
 
An der Umfrage vom 27.-28.9.2022 nahmen 707 Mitglieder von DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER teil.
 

 
 
Partner
Logo Deutsche BankLogo KPMGLogo FBNLogo EFB