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13.06.2018

Familienunternehmer: Von wegen Parität

Reinhold von Eben-Worlée: Arbeitgeber schultern bereits sechs Wochen Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall

Kürzlich beschloss die große Koalition, dass die gesetzlich Versicherten ab 1. Januar 2019 die derzeit allein von ihnen zu zahlenden Zusatzbeiträge zu gleichen Teilen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern getragen werden. Gesundheitsminister Jens Spahn sprach von einem „guten Tag für die gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland“, indem die sogenannte Parität wiederhergestellt wird. „Von Parität, also Gleichstellung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, kann aber keine Rede sein“, meint Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Verbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER. „In der Debatte um Parität wird vergessen, dass die Arbeitgeber im Krankheitsfall ihrer Arbeitnehmer bis zu sechs Wochen den kompletten Lohn weiterzahlen. Zusätzlich muss der Ausfall des erkrankten Mitarbeiters teuer kompensiert werden. Die Krankenkassen springen erst nach sechs Wochen mit der Zahlung des Krankengelds ein. Mehr als 50 Milliarden Euro jährlich zahlen die Unternehmen dafür.“ Firmen mit bis zu 30 Mitarbeitern haben zwar ein Recht auf eine Erstattung von 50 bis 80 Prozent der Lohnfortzahlung durch die Krankenkasse. Alle anderen bleiben auf den Kosten sitzen.  
von Eben-Worlée weiter: „Schon heute ist Deutschland im Hinblick auf Arbeitskosten der sechstteuerste Produktionsstandort der Welt. Wenn nun auch die Zusatzbeiträge zur Hälfte wieder von den Arbeitgebern getragen werden müssen – das sind mehr als 5 Milliarden Euro jährlich – muss der Gesetzgeber an anderer Stelle für Entlastung sorgen. Was wäre beispielsweise mit einer Reduzierung der Wochen, in denen der Arbeitgeber den Lohn im Krankheitsfall weiterzahlen muss? Oder mit einer Anhebung der Mitarbeitergrenze, ab der den Betrieben die Kosten teilweise erstattet werden? Auch das Gesundheitsministerium wäre gut beraten, unsere Wirtschaftskraft nicht durch weitere Zusatzabgaben zu beschädigen, die die Arbeit in Deutschland ständig verteuern.“

 
 
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