Pressemitteilungen

Aktuelle Meldungen

22.04.2020

Familienunternehmer bestärken Kanzlerin gegen Corona-Bonds

Reinhold von Eben-Worlée: „Diese Eurobonditis ist eine moralische Verblendung"

Beim Gipfel der Staats- und Regierungschefs steht morgen auch die gemeinsame europäische Schuldenaufnahme über Corona-Bonds weiterhin zur Diskussion. Die Familienunternehmer unterstützen die Kanzlerin in ihrer Ablehnung.

Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Verbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER:
 
„Die Zange der moralischen Zeigefinger dreht weiter an den Daumenschrauben pro Eurobonds. Kein Wunder, dass die Ja-Sager nicht verstummen. Doch die Idee einmaliger Notfallbonds birgt eine gefährliche Kettenreaktion in sich: Erst sind sie Ausnahmen, dann gewöhnt man sich daran und sie werden zur neuen Normalität. Und letztendlich mutieren sie zu einem dauerhaften Instrument internationaler Umverteilung von Steuergeldern.
 
Diese Eurobonditis ist eine moralische Verblendung. Sie überschreitet ein Ausmaß an Naivität, das uns Unternehmern nur selten begegnet. Und wenn das so kommt, geht das für die Bürgen kaum gut aus. Will die EU dauerhaft solidarisch sein, muss sie die Finanzstabilität aller Mitglieder des Euroraums im Blick behalten. Euro-Bonds würden diese erheblich erodieren. Es gibt wesentlich bessere Alternativen, die finanzielle Solidarität unter dem Staat sicherzustellen. Auch ein EU-Fonds für die Ausreichung direkter Kredite für den Wiederaufbau der europäischen Wirtschaft insgesamt wäre denkbar.
 
Der italienische Staat hat seit der Einführung des Euros immer neue Schulden aufgetürmt, obwohl er durch Einsparungen dank niedriger Zinsen seine Schulden hätte reduzieren müssen. Wenn Italien nun frisches und billiges Geld aus Europa bekommen will, dann bitte nur, wenn es auch für die Rückzahlung haftet. Nur Geld irgendwohin zu pumpen, reicht nicht. Die italienische Regierung muss konkret sagen, wie hoch der finanzielle Bedarf des Staates ist, wofür die Mittel verwendet und wie und wann sie zurückgezahlt werden. Es wäre überhaupt nicht zu verstehen, warum die jetzt notleidenden deutschen Unternehmen ihre Stundungen und Überbrückungskredite zurückzahlen müssen, wenn der italienische Staat das Geld geschenkt bekäme.
 
Wichtig bei allen zusätzlichen europäischen Finanzhilfen ist, dass es sich bei ihnen in Höhe und Dauer um begrenzte und zurückzahlbare Kredite handelt. Hierauf muss Frau Merkel gemeinsam mit anderen Regierungschefs bei dem EU-Gipfel bestehen. Eine Verknüpfung mit dem nächsten europäischen Finanzrahmen kann hier eine Option sein.

 
 
Partner
Logo Deutsche BankLogo KPMGLogo FBNLogo EFB